"präzise, unter die Haut gehende Inszenierung" ALLGÄUER ZEITUNG

Die Füße im Feuer
Balladen & Songs
Landestheater Schwaben 2021
Großes Haus

Bühne & Kostüme: Mareike Delaquis Porschka
Musikalische Leitung & Piano: Ekaterina Isachenko
Mit: Agnes Decker, Klaus Philipp, André Stuchlik, Regina Vogel

Fotos: Monika & Karl Forster

"In ihrer präzisen und unter die Haut gehenden Inszenierung von Songs und Balladen öffnet Intendantin Kathrin Mädler Vitrinen mit schon lange nicht mehr gelüftetem Kulturgut. (...) Erfrischend lebendig wird das Tafelsilber unserer lyrischen Kultur ausgebreitet, weit jenseits jeglicher verstaubter Musealität. Das Premierenpublikum spendete lautstarken Applaus und Bravos. Ein gelungener Neustart. Allgäuer Zeitung, Harald Holstein, 10. Juni 2021

"Gespielt hat das Ensemble des Landestheater Schwabens: überzeugend wie immer. Die Schauspieler wurden mit Bravo-Rufen belohnt. (...) Das Bühnenbild (Mareike Delaquis Porschka) ist schaurig fantastisch klaustrophobisch schön. Schaukästen im Dunkeln, manche leer, in anderen tummeln sich Poesie-Requisiten: der Besen von Goethes Zauberlehrling, Herr von Ribbecks Birnbaum. Aber die Poesie selbst lebt – und zwar dann, wenn sie erzählt und somit gelebt wird. Denn dabei verwandelt sich Verstaubtes wie Fontanes „John Maynard“ in eine mitreißende Erzählung des immernassen Seemanns, und bei Gustav Schwabs „Der Reiter und der Bodensee“ meint man die Hufe zu hören – ohne dass der Erzähler etwas anderes als Worte von sich gibt. (...)Beim Erzählen ringen wir nach Worten, um unser Denken anderen mitzuteilen. So können wir das wilde Wollknäuel, übersetzt in die Kategorie Sprache, selbst fassen. Und erobern uns durch dieses Verstehen einen Standpunkt in der Welt. Letztendlich scheint die begleitende Kuratorin alias Charon die Toten nur über den Fluss in die Unterwelt zu führen, wenn sie diesen Standpunkt erreicht haben. Wenn sie ihr Dasein – und vielleicht auch den Sinn oder fehlenden Sinn darin – akzeptiert haben. Am Ende erzählen sie vom „kühlen Grunde“: „Ich möcht am liebsten sterben, da wär‘s auf einmal still“, lauten die letzten Zeilen. Diese Stille schenkt ihnen die Kuratorin. Einen nach dem anderen schließt sie in die noch leeren Vitrinen. Die Vier folgen ihr ohne Zaudern. Sie gehen gerne." Kreisbote Landsberg, Susanne Greiner, 14. Juni 2021



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